Bevor man
ein Amt
annimmt,
sollte man
es vorher
immer erst
gründlich
ausprobieren.

Jürgen

Kühn

Was ist Ihr beruflicher Hintergrund? Auf welche Weise hat dieser die Wahl Ihres Ehrenamts beeinflusst? Und in welchem Verhältnis stehen heute Ihre berufliche Tätigkeit und Ihr ehrenamtlicher Einsatz?

» Ich war Lehrer an einem Kolleg und habe die Fächer Mathematik, Physik und Informatik unterrichtet. Inhaltlich bringe ich vor allem die Erfahrung ein, von Anfang an die Digitalisierung der Schule mitgemacht zu haben. ‹‹

Warum engagieren Sie sich ehrenamtlich? Was motiviert Sie zu Ihrem freiwilligen Einsatz?

» Als ich in Rente gegangen bin, wollte ich meine Zeit strukturieren und sinnvoll gestalten. Bei Recherchen habe ich irgendwann das Johannesstift entdeckt und dort zwei Praktika gemacht. Dabei wurde ich auch geschult, wie man mit Menschen mit Handicap umgeht. Die Macherei bietet ihren behinderten Teilnehmern ein buntes Programm an Projektgruppen, und als Ehrenamtler kann ich meine Ideen einbringen und ausprobieren. Das liegt mir, und mit der Zeit ist daraus neben dem Ehrenamt auch ein Minijob geworden. Da meine zweite Tochter noch studiert, hilft mir das auch finanziell. ‹‹

Was begeistert Sie an ehrenamtlicher Arbeit? Und welche Erfahrungen finden Sie eher schwierig?

» Das Tolle beim Johannesstift ist, dass ich eigene Ideen einbringen und umsetzen kann und dann die Begeisterung der Teilnehmer erlebe. Das ist richtig schön.

Schwierig fand ich es eigentlich nur während meines zweiten Praktikums, als ich mit einer Gruppe stark demenzkranker Menschen gearbeitet habe. Das war nur kurz, aber es ist mir nicht gelungen, Zugang zu finden, und ich habe mich sehr isoliert gefühlt. Und bevor ich im Johannesstift angefangen habe, habe ich eine Zeitlang ehrenamtlich den Verkaufsstand in der Ausstellungshalle einer historischen Kirche betreut. Da kam es leider nicht zu so vielen Kontakten mit den Besucherinnen und Besuchern wie ich mir erhofft hatte. ‹‹