Ehrenamtliche, Jennifer Rydlichowski

Ich bin
Foodsharerin
der ersten
Stunde.

Geboren: 1984
Ehrenamtlich
aktiv seit: 2012
Engagiert bei:
Foodsharing*
Vermittelt von:
Jule Halsinger

Jennifer

Rydlichowski

Was ist Ihr beruflicher Hintergrund, auf welche Weise hat dieser die Wahl Ihres Ehrenamts beeinflusst, und in welchem Verhältnis stehen heute Ihre berufliche Tätigkeit und Ihr ehrenamtlicher Einsatz?

» Ich bin Informatikerin, Programmiererin. Das hatte zunächst überhaupt nichts mit meinem Ehrenamt zu tun. Ich mag keine Verschwendung und wollte mich dafür einsetzen, etwas gegen die Verschwendung von Lebensmitteln zu tun. Mein Umfeld war lange die linke Szene. Da wurde „containert“, also über Zäune gestiegen und brauchbare Lebensmittel aus Supermarktcontainern geholt. Da das illegal ist, habe ich mich nie wohl damit gefühlt. Bei Foodsharing hole ich ganz offiziell überschüssige Lebensmittel bei Supermärkten ab und verteile sie an Leute, die sie gut gebrauchen können. Manchmal koordiniere ich auch Abholungen bei Märkten, bespreche Termine mit dem Marktpersonal und organisiere die Einsätze anderer Abholer. ‹‹

Warum engagieren Sie sich ehrenamtlich? Was motiviert Sie zu Ihrem freiwilligen Einsatz?

 » Ganz einfach, weil ich bei Foodsharing etwas gegen die Verschwendung von Lebensmitteln tun kann. Als der Verein 2012 gegründet wurde und ich das kurze Zeit später entdeckt habe, war ich sofort dafür und bin Foodsharerin der ersten Stunde geworden. ‹‹

Was begeistert Sie an ehrenamtlicher Arbeit, und welche Erfahrungen finden Sie eher schwierig?

» Ich finde es total interessant, wie verschieden die Ehrenamtlichen sind, denen ich begegne. Von jung bis alt mit ganz unterschiedlichen sozialen Hintergründen, das mag ich super gerne. Schwierig finde ich eigentlich nur das, was immer passieren kann, wenn viele Menschen zusammentreffen: Konkurrenzgehabe, Missgunst, Lästereien und so weiter. Aber nichts davon ist typisch für die Welt der Ehrenämtler, im Gegenteil. Insgesamt finde ich die eher überdurchschnittlich positiv und ­angenehm. ‹‹

Lebensmittel auf einem Markt retten

Sie haben gesagt, dass Ihr Ehrenamt zunächst nichts mit Ihrem beruflichen Hintergrund zu tun hatte. Sieht das heute anders aus?

» Mit der Zeit ist immer mehr mein Informatik-Know-how mit eingeflossen. Heute helfe ich mit, die Internetseite zu programmieren und habe ein Handbuch dafür geschrieben. ‹‹

Und hat sich durch Ihr Engagement auch Ihr Leben verändert?

» Über Foodsharing habe ich viele Menschen kennen gelernt, die eine Vermeidung von Ressourcenverschwendung und Umweltschutz in allen Bereichen anstreben. Recycling von Fahrrädern, Müllvermeidung beim Einkaufen, Reisen mit grünem Fußabdruck, um ein paar Beispiele zu nennen. Und mit der Zeit habe ich den einen oder anderen Tipp bekommen, wie ich mein Leben noch ressourcenschonender gestalten kann. Mein Blick hat sich verändert, ich lebe bewusster mit der Umwelt, nehme zum Beispiel gerne kleine Umwege in Kauf, wenn dadurch die Natur geschont wird. ‹‹

Foodsharing engagiert sich gegen
die Lebensmittelverschwendung.
www.foodsharing.de

Lebensmittel auf einem Markt retten