Ehrenamtliche, Jennifer Rydlichowski

Ich würde
mich wieder
engagieren.
Die Voraus-
setzung für
mich ist der
gegenseitige
Respekt.

Geburtsjahr: 1982
Ehrenamtlich
aktiv seit: 2020
Engagiert bei und
vermittelt von:
Die Spandauer
Freiwilligenagentur

Alaa

Almohamad

Was ist Ihr beruflicher Hintergrund? Auf welche Weise hat dieser die Wahl Ihres Ehrenamts beeinflusst? Und in welchem Verhältnis stehen heute Ihre berufliche Tätigkeit und Ihr ehrenamtlicher Einsatz?

» Ich arbeite als persönliche Assistenz für hauptsächlich an MS erkrankte Menschen bei PHÖNI – Soziale Dienste gGmbH. Die Aufgabe eines persönlichen Assistenten ist es, dass ich meine Patienten dabei unterstütze, den Alltag zu bewältigen. Deshalb fiel mir meine ehrenamtliche Arbeit nicht schwer, weil ich sie beruflich auch ausübe. ‹‹

Warum engagieren Sie sich ehrenamtlich? Was motiviert Sie zu Ihrem freiwilligen Einsatz?

» Ich musste aus meiner Heimat fliehen und nach Deutschland kommen, als der Krieg dort schlimmer wurde. Die Menschen, die mir in Flüchtlingscamps halfen, waren freundlich und zuverlässig. Deutschland, insbesondere die Menschen, die mir und anderen Flüchtlingen halfen, versuchten das Beste, dass ich mir hier ein neues Leben aufbauen konnte. Aus diesem Grund wollte ich etwas Gutes zurückgeben und fing an, die Menschen, die Hilfe brauchten in Deutschland, besser gesagt in Berlin, zu unterstützen. Zum Beispiel ging ich mit Hunden spazieren, erledigte Einkäufe für Menschen, die wegen Corona zu dem Zeitpunkt in Quarantäne waren, half Obdachlosen im Sinne von Essen und Trinken geben. Oder ich verteilte auch Decken, als es so kalt geworden ist. Dies sind alles Tätigkeiten, die ich sehr gerne tat, da mir auch geholfen wurde, als ich Hilfe brauchte. Ich arbeite ehrenamtlich aber auch für mein Karma. ‹‹

Was begeistert Sie an ehrenamtlicher Arbeit? Und welche Erfahrungen finden Sie eher schwierig?

» Es war für mich ziemlich schwer, jemanden zu finden, mit dem ich Fotos für diese Ausstellung machen konnte. Anfangs war ich ziemlich verletzt und sauer, aber habe später eine Erklärung dafür bekommen. Und zwar hatte das viel mit Datenschutz zu tun. Viele wollten nicht öffentlich zu sehen sein – das kann ich im Nachhinein besser verstehen. Außerdem war zweimal bei der Vermittlung des Ehrenamtes mein Name ein Problem… Das hat mich auch etwas verletzt.

Eine positive Erfahrung war eine Einladung des Bürgermeisters zu einem Fest für Ehrenamtliche. Es gab tolle Musik, tolles Essen, tolle Getränke und ich habe auch kurz mit dem Bürgermeister ein Gespräch geführt. Es war schön, einen Dank der Berliner Regierung zu bekommen.

Ich mache die Ehrenamts-Arbeit von Herzen, es geht mir um die Hilfe von Mensch zu Mensch. Und ich könnte mir vorstellen, dass ein besseres Marketing und eine bessere Erklärung über ehrenamtliche Arbeit dazu beitragen, dass mehr Menschen sich beteiligen. ‹‹

Was ist für Sie wichtig, damit Sie sich weiterhin ehrenamtlich engagieren? Gibt es bestimmte Voraussetzungen dafür?

» Ich würde mich wieder engagieren. Die Voraussetzung für mich, ist der gegenseitige Respekt. ‹‹

 Die Spandauer Freiwilligenagentur fördert das Engagement und vermittelt Ehrenamtliche im Bezirk.

Alaa Almohamad unterstützt Menschen in Corona-Quarantäne.